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Université de Montréal besucht die LMU: Gesundheitsinnovation, Technologie und Forschung

23.06.2025

Eine Woche des wissenschaftlichen Austauschs: Die UdeM beim AI & Data Science Symposium und MMS ScienceCon

Die Integration künstlicher Intelligenz (KI) in die Medizin stellt einen Paradigmenwechsel dar, der eine Revolution in den Bereichen Diagnostik, Behandlung und medizinische Ausbildung verspricht. Angesichts des globalen Charakters dieses Wandels ist der Aufbau internationaler Partnerschaften von entscheidender Bedeutung, um Innovationen zu beschleunigen und ihre gerechte und wirksame Umsetzung sicherzustellen.

Ein kürzlich stattgefundener einwöchiger Besuch einer Delegation der Université de Montréal (UdeM) an der LMU förderte die bayerisch-québecischen Partnerschaften im Bereich der KI-Medizin durch Forschungsaustausch und die Planung gemeinsamer Projekte. Dieser Besuch zum Thema „KI und Medizin” brachte führende Wissenschaftler, Forscher, Kliniker und politische Entscheidungsträger aus Québec und Bayern zusammen. Die Veranstaltungsreihe, die von Dienstag bis Samstag stattfand, ermöglichte einen regen Wissensaustausch, präsentierte Spitzenforschung und legte den Grundstein für künftige gemeinsame Projekte in den Bereichen Forschung, Bildung und klinische Umsetzung von KI-Technologien.

Die Woche begann am Dienstag mit dem Schwerpunkt „KI in der medizinischen Ausbildung“. Im Forschungscafé, veranstaltet von der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR), wurden aktuelle Initiativen von Bayern-Québec/Alberta/International vorgestellt. Anschließend folgte ein Besuch am Institut für Digitale Medizin der Universitätsklinik Augsburg, wo die Delegation unter der Leitung von Ludwig Christian Hinske Diskussionen über die praktische Integration digitaler Lösungen in die medizinische Ausbildung und Praxis führte.

Am Mittwoch lag der Schwerpunkt auf der infrastrukturellen Grundlage der KI-Forschung: Hochleistungsrechnen. Der Besuch im Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) unter der Leitung von Peter Zinterhof und Rainer Ösmann vermittelte Einblicke in die enorme Rechenleistung, die für das Training und den Einsatz komplexer KI-Modelle erforderlich ist.

Am Donnerstag befasste sich das Programm mit den wichtigen Aspekten der Finanzierung und Governance. In einer von BayFOR geleiteten Sitzung wurden der UdeM-Delegation EU-Fördermittel und Finanzierungsprogramme vorgestellt, wodurch die Finanzierungswege für transatlantische Forschungsprojekte verständlicher wurden. Die Veranstaltung „AIMInnovate” im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit Ministerialrat Dr. Huth und Staatsminister Dr. Blume unter dem Titel „Politik und Medizintechnik” hob hervor, wie die bayerische Regierung KI und Innovation durch zukunftsorientierte Gesetzgebung und politische Initiativen unterstützt.

Die Woche fand ihren Höhepunkt im Symposium „KI und Datenwissenschaft” am Freitag, das den akademischen Schwerpunkt des Besuchs bildete. Das Symposium bot eine Reihe von hochkarätigen Vorträgen:

  • Diagnostik und Entdeckung: Andreas Mock eröffnete die Sitzung mit einer Darstellung des transformativen Potenzials von KI in der Pathologie.
  • Klinische Umsetzung: Jean Noel Nikiema und Tony Leroux stellten eine von Studenten geleitete Initiative vor, die darauf abzielt, Hindernisse für die klinische Umsetzung von KI-Forschung abzubauen.
  • KI in der Praxis: Präsentationen von Hans Stubbe über agentenbasierte KI zur Unterstützung klinischer Entscheidungen, Christian Heiliger über KI-gestützte Krebschirurgie und Robert Garcea über die Implementierung von Ambient Scribes in klinischen Umgebungen verdeutlichten die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von KI in der direkten Patientenversorgung.
  • Daten und Infrastruktur: Matthias Heinig diskutierte den Einsatz von Multiom-Analysen in der Kardiologie, während Michael Ingrisch und Gabriel Lindner CORE, die Hochleistungsrechner-Initiative des LMUKlinikums, vorstellten. Die Herausforderung der Datensicherheit und -nutzbarkeit wurde von Katharina Danhauser und Balthasar Schachtner angesprochen, die über die Entwicklung von lokalen großen Sprachmodellen für den Einsatz in Krankenhäusern berichteten.
  • Die Schnittstelle zwischen Mensch und KI: Stefan Feuerriegels Forschung zu den Auswirkungen von LLM-generierten Erklärungen auf diagnostische Entscheidungen in der Radiologie lieferte wichtige Erkenntnisse über die Interaktion zwischen Klinikern und KI.
  • Bildung und Harmonisierung: Das Symposium endete mit einer Sitzung zum Thema interdisziplinäre Bildung als Motor für Innovation und einer Präsentation von Adrian Thummerer über die Verwendung von Open-Source-LLMs zur Harmonisierung medizinischer Daten, womit sich der Kreis der Themen der Woche schloss.

„Zahlreiche Ereignisse haben mir deutlich gemacht, dass das Potenzial der KI weit über ChatGPT hinausgeht und wie stark insbesondere der medizinische Sektor in den kommenden Jahren davon betroffen sein wird. Eine besonders einprägsame Schlussfolgerung lautete: „Es geht darum, zu lernen, effektiver mit KI zu arbeiten – und nicht darum, von der KI zu erwarten, dass sie die Arbeit erledigt.“
Lara Pavelko,
Medizinstudentin LMU

Das Engagement wurde am Samstag mit der Munich Medical Student Science Conference (MMS ScienceCon) 2025 fortgesetzt, wodurch die Studentengemeinschaft weiter in diesen hochrangigen wissenschaftlichen Diskurs eingebunden wurde. Anlässlich des jährlichen GAME-Treffens (Global Alliance of Medical Excellence) in Nottingham am 02. und 03. Juni konnte Prof. Hyunmi Park von der Korea University auch einen Besuch in München einplanen, wo sie im Rahmen der MMS ScienceCon ihre Keynote zum Thema „Tradition, Transition, Transformation in der Medizin” hielt.

Der Besuch der Delegation der UdeM war ein voller Erfolg und markiert einen wichtigen Meilenstein in der akademischen Partnerschaft zwischen der UdeM und der LMU. Das gemeinsame Engagement für die Weiterentwicklung der Medizinwissenschaft durch KI, gepaart mit der starken institutionellen und staatlichen Unterstützung, die während der gesamten Woche zum Ausdruck kam, lässt Gutes für die Entwicklung gemeinsamer Forschungsprojekte, Austauschprogramme für Studierende und Lehrkräfte sowie gemeinsame Bildungsressourcen erwarten. Die in dieser Woche gewonnenen Erkenntnisse und geknüpften Beziehungen werden uns dabei helfen, die komplexe, aber vielversprechende Zukunft der künstlichen Intelligenz in der Medizin zu gestalten.

Die UdeM beim AI & Data Science Symposium und MMS ScienceCon

Lara Pavelko (LMU Studierende), Wencke Vonderhagen (LMU International Board), Dr. Tony Leroux (UdeM), Robert Garcea (UdeM), Dr. Jean Noel Nikiema (UdeM), Nesrine Adjoutah (UdeM Student), Laila Mahmoudi (UdeM Student)

Dekan Prof. Gudermann Medizinische Fakultät LMU - Vortrag Symposium "AI and Data Science"

© L.Soussana, LMU Klinikum

Gruppenfoto der MMS ScienceCon 2025

Preisträger ScienceCon 2025

Hauptrednerin Huymni Park MMS ScienceCon

Posterpräsentationen